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Erstes Buch:

Krieg

Gefangenschaft

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Es kam wohl ein Befehl und uns wurden die Taschen durchsucht. Mir wurde alles abgenommen. Das Geld hatte ich im Stiefel versteckt. Ich hatte also nur die feldgraue Uniform, den Mantel und die Stiefel, aber keine Kopfbedeckung. Von Kosaken wurden wir nach Warschau abgeführt. Entfernung: ungefähr 150 km.

Es war so nasskaltes Wetter. Nachts fror es. Die ersten zwei Tage gab es keine Verpflegung Und dann nur nachts einen Becher heißes Wasser. Ich freute mich und war dankbar. Am Tage bildeten sich Pfützen. Die Leute brachen aus der Kolonne aus und schmissen sich an das bißchen Wasser. Dann wurden wir zu Dritt oder Viert zusammengebunden. Und jeder kann sich denken wie das ist. Wenn einer austreten mußte, dann mussten alle mit. Es hört sich lustig an, aber es war doch tiefste Erniedrigung.

Wir kamen nach Warschau. Unterwegs hatte ich noch Gelegenheit, meine 22,50 Mark bei einem Brauereibesitzer in Rubel einzutauschen. In einem Gefängnis auf dem Zementboden haben wir übernachtet. Hier gab es das erste warme Essen. Und immer Tee, was ich von zu Hause nicht kannte. Aber man gewöhnt sich schnell.

Nach zwei oder drei Tagen fuhren wir dann am 11. März 1915 nach Osten, der Sonne entgegen. Und es war noch sehr kalt.


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