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Erstes Buch:

Krieg

Gefangenschaft

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Im Oktober 1912 wurde ich Soldat beim Regiment 151, 6. Kompanie. Drei Tage vor der Kriegerklärung rückten wir aus der Garnison Bischofsburg aus, um die Bahnlinie Allenstein – Insterburg - Königsberg zu sichern und dann an die Grenze. Bei den langen Märschen starben neun Reservisten an Hitzschlag ohne einen Schuss abgegeben zu haben - bis zu den Kämpfen um Tannenberg.

Das Regiment war vom 23. bis 29. September 1914 bei Hohenstein - Neidenburg in Stellung gegangen. Nach einigen Tagen Fußmarsch zur Linie Angeburg - Wehlau und Stallupönen, mit der Bahn nach Kattowitz und zu Fuß nach Warschau. Von hier in südwestlicher Richtung über die Rilitua in Eilmärschen nach Westen nach Kempen, mit der Bahn bis Thorn. In südlicher Richtung nach Lodsch, dann nach Osten in die Rankastellungen bei Skierniewice. Auf diesem Marsch waren meine Stiefel ohne Sohlen. Die große Bagasche bekamen wir mal zusehen. Ich bat um Stiefel. Aber der Feldwebel meinte, ich sollte mir man selbst welche besorgen, von Gefallenen oder so, er hätte keine.

Sechs oder sieben Wochen später fuhren wir von Kutno nach Willenberg in Ostpreußen. Hier begannen die Kämpfe gegen die Zarenarmee.
Der längste Marsch in Ostpreußen war 86 km in 24 Stunden. Auf staubigen Waldwegen reichte die Atemblase vom Kinn bis zum Koppelschloss. Es war furchtbar.

Am Morgen des 2. März 1915 gegen 11.00 Uhr kamen die 6. und 7. Kompanie des Regiments 151, die 1. Pionierkompanie und die 1 Landwehrkompanie in Gefangenschaft. Es waren wohl 150 - 200 Mann mit einigen Offizieren. Viele Verwundete blieben in den Schützengräben.

Da standen wir nun als geschlagene Soldaten.

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