Es war sehr kalt. Manchmal des Morgens, wenn ich auf dem Schlitten saß, dachte ich, mir gefrieren das Teewasser und das bisschen Brot im Leibe. Ich fragte einen Russen, wie viel Grad es ist. Er sagte, heute ist es sehr kalt, -45°C.
Wir hatten natürlich Pelze bekommen und Lapkis, beste Fußbekleidung für uns. Man musste sie richtig anlegen. Im Winter trug man Wolllappen am Fuß und darüber Leinenlappen mit einfachen Bastschuhen. Alles wurde fest verschnürt und der stärkste Frost konnte uns nichts anhaben. Wenn ich mir das heute vorstelle, es sah nicht gut aus, aber es gab keine erfrorenen Füße. Deshalb möchte ich alle vor den Knobelbechern warnen.
Ich habe die Stadt Perm mit den schönen breiten und geraden Straßen kennen gelernt. Es gab auch eine Kanonefabrik. Wir mussten morgens 2 und nachmittags 1 Fuhre machen. Der Kommandant achtete immer darauf. Posten hatte er schon längere Zeit nicht mehr. Aus welchem Grund wussten wir nicht.
Ein paar Tage später wurden viele Leute krank. Einer von meiner Kompanie starb an Typhus. Wenn ich morgens geweckt wurde, lagen Tote zwischen uns. Es war schrecklich. Ärztlich Hilfe gab es wenig.
» 1917