Es wurde abgemacht, nur nachts zu marschieren, und so lange zu warten, bis das Fest gestartet wurde, denn die Leute brannten schon 3 Wochen vorher Schnaps. Dann war es soweit. Es war Anfang Juni. Wir waren alle in heiterer Stimmung. Der vereinbarte Treffpunkt war an der Bahnlinie nach Kongur. Als wir beisammen waren, wünschten wir uns gegenseitig Glück für unser Vorhaben. Ab jetzt waren wir auf uns allein gestellt. Eine schwere Aufgabe. Aber ein Zurück sollte es nicht geben.
An einzeln gelegenen Anwesen kauften wir uns Eier oder auch etwas Milch oder Zigarettentabak. In Kongur angekommen ging es gleich weiter nach Perm. Ich glaube bis Perm sind es einige 100 Werst. 1 Werst ist ungefähr etwas mehr als 1 km.
Als ich nach Perm kam, fühlte ich mich so arm, so klein in dieser schon sehr großen Stadt. Wir strebten dem Roten Kreuz zu und trugen unser Anliegen vor. Jeder bekam 90 Rubel. Uns wurde geraten, mit dem Schiff und nicht mit der Bahn bis in die Nähe von Moskau zu kommen.
In der Nähe der Dampferanlegestelle verfolgten wir die Abfahrtzeiten. Wir fielen ja nicht groß auf. Wir hatten wieder Bärte und schwarze Hosen, Jacke und Kopfbedeckung nach der Sitte. Trotzdem, sehen lassen durften wir uns lieber nicht. Es standen dort Posten. Als jeder informiert war, wurde abgesprochen, wenn wir gingen, dann alle Drei zugleich. Wenn wir schon festgehalten wurden, dann blieben wir wenigstens zusammen. Einer beruhigte den anderen. Dann fassten wir Mut.
Das Schiff schickte sich zur Weiterfahrt an. Dicht gedrängt rannten wir an den Posten vorbei. 1 ½ m tief sprangen wir auf das Schiff. Man schrie uns nach: „Kuda! Kuda!“ (Wohin! Wohin!). Aber gleich darauf waren wir in der Menge verschwunden. Einige Stunden später kauften wir die Fahrscheine. Wir wurden anstandslos bedient.
Die Fahrt ging stromabwärts. Die Kama ist ein Nebenfluss der Wolga und bei Perm ungefähr 1km breit. Es bestand ein planmäßiger Verkehr mit ziemlich großen Schiffen.